Meine Blitzortungsstation (Nummer 846, Schweiz/Spiez) ist seit einiger Zeit in verschiedenen Konfigurationen im Betrieb. Meine Erfahrungen werde ich auf der Blitzortungsseite von HB9F http://www.hb9f.ch/bastelecke/blitzortung/ in einem späteren Bericht ausführlicher beschreiben. Hier an dieser Stelle möchte ich zusammengefasst von meinen Herausforderungen berichten.
Als Motivation – so sieht es im Sommer in der Schweiz aus:
Die Liste der Station des Blitzortungsnetzwerks findet man hier: http://www.blitzortung.org. Meine Station ist erstaunlich effizient, denn sie hat nur eine einzige 20cm Ferritantenne. Andere Stationen wie z.B. die von Roland Moser in Iseltwald sind schon viel besser; diese empfängt aber mit 8 Antennen an 4 Vorverstärkern an 2 kompletten Blitzortungsstationen.
Mein Blitzorter läuft im Büro und die Antennen (derzeit nur 1 Ferritstab von ca. 20cm Länge) liegen auf einem Stuhl auf dem Balkon, bis ich meine Versuche fertig habe und sie an die definitive Stelle (wohl Balkondach) kommen.
Mechanischer Aufbau: Gehäuse sind immer so eine Sache, man hat nie die richtigen. Für den Vorverstärker beschaffte ich ein Kunststoffgehäuse in Hutform. Dieses wurde auf eine Doppelstegplatte geschraubt. Die Platte wird unter mein Balkondach geklebt. Die Antennen sind verschlossen in 20mm Installationsrohre montiert, diese in Halter für Installationsrohre eingeklemmt und steckbar angeschlossen. In den Gehäusedeckel montierte ich ein Relais für die Abschaltung der Antenneneingänge.
Gehäuse-Idee für den Controller (Apparategehäuse) – meines war natürlich wie immer zu klein für die seitlich herausragenden Kabelanschlüsse…:
Abschaltung Eingänge: Das Controllerboard bietet 3 schaltbare Ausgänge, die über die Webseite des Controllers entweder von Hand oder mittels eines speziellen http-Requests geschaltet werden können. So kann ich über eine freie Ader des LAN Kabels zwischen Controller und Vorverstärker ein Schaltsignal liefern und so die Antenneneingänge des Vorverstärkers mit einem Relais gegen Masse kurzschliessen.
Störungen: Die Umgebung meiner Wohnung ist relativ ruhig (kein Strasse in der Nähe) trotzdem habe ich gelegentlich deutliche Störsignale. Ob die von der Bahn (Bauarbeiten?) kommen, weiss ich nicht. Die Umbauarbeiten in der Nachbarswohnung waren klar zu sehen, ich konnte sogar die Znüni-Pause kontrollieren in der Signalstatistik…
Weitere Störungen kamen vom 5v Stecker-Netzteil und vom Netzwerkkabel (Erdschleife!). Erst der Wechsel des Netzteils (testweise zu einem Laborgerät) half. Das Netzwerkkabel zum Router führte beim Berühren oder Annähern mit der Hand zu massiven Störungen bis zum Reset des Controllers. Ungeschirmtes Kabel war die Lösung. Erdung ist also wichtig, aber auch problematisch.
Gelegentlich auftretende Interferenzen brachten die Firmware dazu, meine Station manchmal komplett abzuregeln. Die neueren Firmware Versionen resp. die manuelle Konfiguration half.
Störungen unbekannten Ursprungs über Mittag:
Störungen aus dem 5V Handy Netzteil machten das ganze System instabil. Spätestens beim Anschluss des geschirmten Netzwerkkabels ging gar nichts mehr. Ein anderes Netzteill musste her und die ungeschirmtes Cat5 Kabel.
Was hier los ist, habe ich noch nicht herausgefunden – hier ist keine Antenne angeschlossen. Deshalb hab ich diesen Kanal auch deaktiviert (wird nicht in die Datenbank gesendet). Vermutlich ist es eine kalte Lötstelle oder ein defekter OpAmp.
Projekt: http://www.hb9f.ch/bastelecke/blitzortung/