Mathematik

SW kurz erklärt: GAM

Was ist GAM?

G enerieren A bbilden M odellieren ist eine Zeichensoftware für den Unterricht in den Fächern Geometrisch-Technisches Zeichnen und Darstellende Geometrie. Sie ist nicht als Konkurrenz zu Programmen wie AutoCAD zu sehen, sondern soll im Unterricht eingesetzt werden können, ohne den Blick für das Wesentliche zu verstellen.

 

Der Autor Erwin Podenstorfer beschreibt seine Zielsetzungen so:

  • Fördern und Fordern des räumlichen Vorstellungsvermögens
  • Fördern des konstruktiven Raumdenkens
  • Erlernen des selbstverständlichen Umganges mit Koordinatensystemen (Welt- und Benutzerkoordinatensystemen), Koordinaten und Objekten im Raum.
  • Einfache Installation am PC oder im Netz
  • Programmgröße derzeit ca 1.2 MB (komprimiert), daher leicht transportabel
  • Kennenlernen der typischen Arbeitsweisen professioneller CAD 3D Software

Die freie Version von GAM ist vor allem bei den Exportfunktionen eingeschränkt und kann deshalb wirklich nur zum Kennenlernen benutzt werden. Die Vollversion für 69 Euro wurde mir von ihm nach Bestellung per Mail und Zahlung umgehend zugeschickt.

Auf Fragen hat Herr Podenstorfer immer sehr schnell geantwortet und ausführliche Tipps gegeben.

 

Kurse und Anleitungen

GAM ist in Öesterreich in den (Berufs-) Schulen im Einsatz und wird dementsprechend von den Universitäten, Schulen und Bildungsverlagen gut unterstützt. Eine Auswahl von Kursen und Unterlagen:

 

Funktionsumfang

  • Geometrische Körper (Prismen, platonische, Pyramiden, Flächen, 2d-Objekte)  sind vordefiniert
  • Sie können mit Transformationen beliebig im Raum positioniert werden und verändert werden (Drehen, Strecken…)
  • die Abbildungsverfahren Grund- und Aufriss, Auf- und Kreuzriss, Grund-, Auf- und Kreuzriss und weitere stehen zur Verfügung
  • Möglichkeit, Seitenrisse mit beliebiger Projektionsrichtung zu zeichnen
  • Darstellung der Sichtbarkeit
  • Die Zeichnung kann maßstäblich gedruckt werden
  • Objekte können als DRAHT-, FLÄCHEN- und VOLUMSMODELLE erzeugt werden
  • Auf Volumenmodelle können BOOLEsche Operationen angewendet werden, d.h. es kann die VEREINIGUNG, DURCHSCHNITT oder die DIFFERENZ zweier Objekte bestimmt werden, ebens sind Bohrungen, Fasungen von Ecken und Kanten  möglich
  • Bestimmung von Schnittpunkten und Schnittstrecken
  • Ebene Schnitt an beliebigen Objekten

 

Beispiele

 

Exportmöglichkeiten

Ich benutzte GAM vor allem zum Erstellen von sauberen Zeichnungen von platonischen Körpern in verschiedenen Rissen. Die Qualität des Exports war wichtig, da es daraus Vorlagenblätter für die Schüler geben sollte.

Beim direkten Export stehen Bildformate (Bitmap), PDF und Konstruktionsformate wie STL zur Verfügung. Spannend ist daas VRML-Format, das mit einem entsprechenden Betrachter-Programm ein interaktives Drehen (Drehen etc.) erlaubt.

Beim Export in Bitmapformate war die Auflösung zu gering. Der Export war sehr „stufig“, die Sichtbarkeit un die Schattierung wurde berücksichtigt, was beim Vektorformat PDF nicht der Fall war (KO-Kriterium für PDF). Das XPS-Format ist ziemlich gestorben, wäre aber auch ein Vektorformat (Export durch Ausdrucken auf einen virtuellen XPS-Drucker).

PDF liesse sich zwar gut in LaTeX einbinden, aber eben…

Als Ausweg hat sich das EMF Format erweisen:

  • ein Microsoft Vektorformat (keine „Stufen“)
  • direkter Import in Word mit Bearbeitungsmöglichkeit: Strichstärken verändern, Flächen schattieren (Schattierung geht verloren), einzelne Elemente verschieben (z.B. für eine Explosionszeichnung)
  • Export leider nur via Umweg über Powerpoint (!)
  • Weiterverarbeitung in ein Bitmapformat ist z.B. mit Imagemagick möglich. Dabei kann die Auflösung beliebig hoch gesetzt werden.

Fazit

Ich kenne kein anderes Programm, das so einfach zu bedienen ist und so nah an der Darstellenden Geometrie ist. Für meinen Zweck – Vorlagen für 3d-Konstruktionen – genau das richtige.

Insgesamt war es für mich eine Entdeckung, die einen Blog rechtfertigte.